27.02.2015 | Am 4. März jährt sich zum 80. Mal der Beschluss der Stadt zur Einrichtung des sogenannten Zigeunerlagers am Holzweg. Dort mussten alle Sinti und Roma aus der Region Magdeburg unter widrigen Lebensumständen wohnen. Am 1. März 1943 wurde das Lager aufgelöst, seine Bewohner_innen nach Auschwitz deportiert und 340 von ihnen ermordet. Ihrer gedenkt das Bündnis gegen Rechts am Sonntag, den 1. März, um 16 Uhr an der Namensstele beim Florapark (Olvenstedter Graseweg).
Zum Hintergrund
Am 1. März 1943 wird das „Zigeunerlager“ Magdeburg in einer gemeinsamen Aktion von Gestapo und Polizei aufgelöst. Sämtliche Bewohner_innen werden verhaftet und mit 10 bis 15 Lastwagen zum Magdeburger Polizeipräsidium gebracht. Einige Sinti und Roma, die nicht im Lager gelebt haben, werden von der Polizei gewaltsam aus ihren Wohnungen gezerrt und ebenfalls im Polizeipräsidium inhaftiert. Tags darauf werden die Inhaftierten nach dem Eintreffen weiterer Sinti und Roma aus der Region vom Güterbahnhof mit dem Zug nach Auschwitz deportiert. Von 470 Deportierten überleben 340 den Holocaust nicht.