09.06.2015 | In Erinnerung an die Opfer des KZ Polte-Magdeburg findet am Sonntag, den 14. Juni 2015, um 11 Uhr eine Gedenkveranstaltung des Politischen Runden Tisches der Frauen Magdeburg, dem Bündnis gegen Rechts und dem Jugendtheaterensemble am ehemaligen Tor des Konzentrationslagers in der Liebknechtstraße 65 statt. Hierzu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Zum Hintergrund
Am 14. Juni 1944 erreichte ein Transport von etwa 1.000 weiblichen Häftlingen die Polte-Werke im heutigen Stadtfeld. Sie mussten hier in einem Außenkommando der Konzentrationslager Ravensbrück und Buchenwald Zwangsarbeit leisten. Bis zur Auflösung des KZ-Außenlagers waren hier insgesamt 3.090 Frauen inhaftiert. Sie kamen mit vier großen Transporten aus den Konzentrationslagern Ravensbrück, Stutthof und Bergen-Belsen nach Magdeburg. In ihrer Mehrzahl waren sie polnische und sowjetische Frauen, die als Zwangsarbeiterinnen ins Deutsche Reich verschleppt worden waren. Hinzu kamen 600 Jüdinnen aus Ungarn, Polen, Litauen, Lettland, Rumänien und Österreich. Das KZ für Frauen wurde ab November 1944 durch ein KZ für Männer ergänzt. Hier waren bis Kriegsende etwa 1.000 Juden aus Ungarn, Polen und Litauen inhaftiert. Einzelne Häftlinge kamen auch aus Deutschland, Jugoslawien, Italien und der Tschechoslowakei. Von den Inhaftierten überlebten nur etwa 600 Frauen und wenige Hundert Männer das Kriegsende.