16.07.2015 | Das Wochenende vom 17. bis 19. Juli steht beim Kultur-Festival “Die neue Sinnlichkeit” in der ehemaligen JVA ganz im Zeichen der Geschichte. Ausstellungen, Vorträge und künstllerische Darbietungen beleuchten verschiedene Facetten von Kriegsgefangenschaft, KZ-Haft, Zwangsarbeit und Justiz im Nationalsozialismus und während des Ersten Weltkrieges. Lesungen, historische Rundgänge runden das Programm ab.
Justiz im Nationalsozialismus. Über Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes
Die Ausstellung dokumentiert die Rolle der deutschen Justiz in den Jahren 1933 bis 1945. Sie nennt – jeweils bezogen auf das Gebiet des heutigen Landes Sachsen-Anhalt – die Namen von Tätern und Opfern. Gezeigt werden sowohl das aktive Mitwirken an staatlichen Verbrechen als auch die Schicksale von Frauen und Männern als Objekte staatlicher Gewalt.
Zwangsarbeit und KZ-Haft in Magdeburg
Die Ausstellung dokumentiert 111 Orte in Magdeburg, an denen Zwangsarbeiter_innen, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge leiden mussten. Einzelne Lager werden beispielhaft vorgestellt sowie ihre Rolle für die Stadt und das System des NS-Vernichtungsapparates aufgezeigt.
Otto Stiehl. Militär, Architekt, Rassist?
Fotos des Magdeburgers Otto Stiehl zeigen Kriegsgefangene aus dem Ersten Weltkrieg, die die islamisch-christlichen Kulturbegegnungen unter den Bedingungen des Krieges spiegeln. Untermalt wird die Ausstellung von Gesängen und Musik, die in deutschen Kriegsgefangenenlagern aufgenommen wurden. Zu hören sind baschkirische, wolga-, krim- und nogay-tatarische, tschuwaschische sowie kirgisische Melodien.
Das Geschichtswochenende wird präsentiert vom Kulturanker e.V., ICATAT e.V., dem NDC Sachsen-Anhalt e.V., der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt, der LKJ Sachsen-Anhalkt und Dr. Jürgen Martini.Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt.
Hinweise zu den Ausstellungen sowie zum umfangreichen Begleitprogramm finden sich im Programmflyer, der auf den Seiten des Bündnis gegen Rechts als Download zur Verfügung steht.