14.06.2021 | Das Amt für Gleichstellungsfragen der Landeshauptstadt Magdeburg lädt am 14. Juni 2021 um 14:00 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung am Tor des ehemaligen Konzentrationslagers der Polte-Werke in die Liebknechtstraße 65 ein. Erinnert wird an die über 3.000 Frauen und 600 Männer, die vom 14. Juni 1944 bis zum April 1945 in das Lager in der Liebknechtstraße deportiert worden waren.
Neben Gedenkreden von der Gleichstellungsbeauftragten Heike Ponitka, der Beigeordneten für Kultur, Schule und Sport, Regina-Dolores Stieler-Hinz, und Grit Merker vom LSVD Sachsen-Anhalt e.V., wird es musikalische Beiträge von Dobrin Stanislawow an der Violine geben. Am Ende der Veranstaltung wird es eine Gedenkminute geben. Die Gäste des Gedenkens werden gebeten, auf die geltenden Abstands- und Hygieneregeln zu achten.
Zum Hintergrund
Am 14. Juni 1944 erreichte ein Transport von etwa 1.000 weiblichen Häftlingen die Polte-Werke im heutigen Stadtfeld. Sie mussten hier in einem Außenkommando der Konzentrationslager Ravensbrück und Buchenwald Zwangsarbeit leisten. Bis zur Auflösung des KZ-Außenlagers waren hier insgesamt 3.090 Frauen inhaftiert. Sie kamen mit vier großen Transporten aus den Konzentrationslagern Ravensbrück, Stutthof und Bergen-Belsen nach Magdeburg. In ihrer Mehrzahl waren sie polnische und sowjetische Frauen, die als Zwangsarbeiterinnen ins Deutsche Reich verschleppt worden waren. Hinzu kamen 600 Jüdinnen aus Ungarn, Polen, Litauen, Lettland, Rumänien und Österreich. Das KZ für Frauen wurde ab November 1944 durch ein KZ für Männer ergänzt. Hier waren bis Kriegsende etwa 1.000 Juden aus Ungarn, Polen und Litauen inhaftiert. Einzelne Häftlinge kamen auch aus Deutschland, Jugoslawien, Italien und der Tschechoslowakei. Von den Inhaftierten überlebten nur etwa 600 Frauen und wenige Hundert Männer das Kriegsende.