08.04.2022 | Vor 80 Jahren, am 14. April 1942, ging von Magdeburg aus der erste Deportationszug mit etwa 1.000 Jüdinnen und Juden aus der Region Magdeburg-Anhalt in das Warschauer Ghetto. Bis Januar 1944 sollten sechs weitere Züge nach Theresienstadt und Auschwitz folgen.
Das Bündnis gegen Rechts, der Förderverein Neue Synagoge und das Forum Gestaltung laden zum Gedenken ein – am Vorabend des 80. Jahrestags der ersten Deportation am Mittwoch, den 13. April 2022, um 17 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Hauptbahnhof. Die musikalische Umrahmung übernimmt Martin Müller. Zum Infektionsschutz bitten wir die Teilnehmenden um die Nutzung einer geeigneten Mund-Nasen-Bedeckung und die Wahrung des Mindestabstandes.
Im Anschluss an das Gedenken (ca. 18.30 Uhr) wird im Forum Gestaltung (Brandenburger Straße 9-10) der Dokumentarfilm „Nacht und Nebel“ (Frankreich 1955, Regie: Alain Resnais. Mit Texten von Jean Cayrol/Paul Celan. Musik von Hanns Eisler).
Zum Hintergrund
Die gewaltsame Vertreibung von Jüdinnen und Juden aus Magdeburg begann 1938 mit der Expatriierung und Ausweisung jener, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor den Pogromen in Osteuropa nach Deutschland geflüchtet waren. Mehr als 100 Menschen waren davon betroffen. Ab 1942 begann die systematische Deportation in die osteuropäischen Ghettos und Vernichtungslager. Etwa 1.000 Männer, Frauen und Kinder aus den Bereichen der Gestapo-Leitstellen Magdeburg, Potsdam und Berlin – davon 153 aus Magdeburg –, wurden am 14. April 1942 mit einem ersten Zug beginnend vom Magdeburger Hauptbahnhof in das Warschauer Ghetto deportiert. Sie trafen dort am 16. April 1942 ein. Insgesamt wurden bis zum Ende des zweiten Weltkriegs mehrere hundert Kinder, Frauen und Männer aus Magdeburg deportiert.