07.07.2015 | Wenn nahe Angehörige ermordeter Opfer des Nationalsozialismus persönlich Probleme mit den von Gunter Demnig initiierten Stolpersteinen haben, aber auch die Idee von Demnig beibehalten werden soll, in der Öffentlichkeit der Stadt sichtbar zu erinnern, dann muss nach anderen Möglichkeiten gesucht werden, dies zu tun. Dieser Aufgabe hat sich die Arbeitsgruppe “Stolpersteine für Magdeburg” gestellt und wird an Klara Klemm gemeinsam mit ihrem Sohn Manfred Klemm (Israel) auf andere Weise erinnern: Am 9. Juli um 11 Uhr wird im Katharinenturm (Breiter Weg 31) eine Gedenktafel eingeweiht, die an Klara Klemm erinnert. Zahlreiche Angehörige und Freunde der Familie aus Australien und Israel werden dazu anreisen und den heute über 80jährigen Sohn Manfred Klemm (Israel) bei der Enthüllung der Tafel zu begleiten.
Klara Klemm und ihre Familie wohnten nahe der damaligen Katharinenkirche, am Breiten Weg 82. Im Katharinenturm kann man im Erdgeschoss das Haus Breiter Weg 82 noch sehen – es ist auf einer Wandtapete abgebildet, die sich dort durch den Flur zieht. Die WOBAU Magdeburg hat freundlicherweise den Raum zur Verfügung gestellt sowie die Erstellung einer Gedenktafel durch den Designer Ernst Albrecht Fiedler und deren Finanzierung ermöglicht.
Klara Klemm, geborene Heit, wurde am 11. Dezember 1905 in Greiz geboren. Als Jüdin wurde sie 1943 verhaftet und anschließend nach Auschwitz deportiert, wo sie am 6. Dezember 1943 ermordet wurde.
Die Arbeitsgruppe “Stolpersteine für Magdeburg” lädt herzlich zur Gedenkzeremonie ein.