5. Juli 1933
Aus dem überfüllten Polizeigefängnis werden die ersten Häftlinge in das neu errichtete Schutzhaftlager in der Kaserne der Schutzpolizei am Schroteplatz überführt.In diesem provisorischen KZ sind zeitweise bis zu 300 Schutzhäftlinge interniert.
6. August 1933
Zum ersten Mal werden sog. Schutzhäftlinge – politische Gegner des NS-Regimes – aus dem Polizeigefängnis in Sudenburg in das KZ Lichtenburg überstellt.
11. August 1933
Ernst Reuter, von den Nationalsozialisten abgesetzter Bürgermeister Magdeburgs, wird vom Polizeigefängnis in das KZ Lichtenburg in Prettin überführt. Dort ist er als prominenter Häftling besonders schweren Misshandlungen ausgesetzt.
5. September 1933
Aus den Schutzhaftlagern der Polizei werden Häftlinge in das neu errichtete KZ Brandenburg überführt.
7. November 1933
Wegen anhaltender Überfüllung werden weitere Häftlinge aus den Schutzhaftlagern in das KZ-System – diesmal in das KZ Sonnenburg bei Küstrin – überstellt.
15. November 1933
Nach der polizeilichen Aufdeckung der Anlaufadressen kommunistischer Funktionäre verhaftet die Gestapo Dutzende KPD-Mitglieder, unter ihnen Karl Raddatz und Herrmann Danz. Beide werden 1934 wegen Hochverrats zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt.
29. Dezember 1933
Vor dem Zwangsverkauf durch die Stadt findet im Haus der Freimaurerloge “Ferdinand zur Glückseligkeit” eine letzte festliche Zusammenkunft der Logenbrüder statt. Nach monatelangen Schikanen der Baupolizei wurde das Logengebäude entschädigungslos enteignet, ebenso wie Inneneinrichtung und Bibliothek. Das Haus wird wenig später von der Stadtbibliothek Magdeburg in Besitz genommen.