6. März 1945
Die Russin Lena Mazepa kommt als KZ-Häftling im Außenkommando Polte-Magdeburg ums Leben.
24. Februar 1945
Die Polin Helena Jablonska stirbt – geschwächt von den Arbeits- und Lebensbedingungen als KZ-Häftling – im Außenkommando Polte-Magdeburg.
9. Februar 1945
Das KZ-Außenlager „Magda“ in Rothensee wird aufgelöst. Seine noch lebenden 456 Insassen werden mittels Viehwaggons nach Buchenwald deportiert.Während des Transports sterben 19 Häftlinge an Hunger und Entkräftigung. Nach Ankunft im KZ Buchenwald müssen die Häftlinge dort oder in anderen Außenkommandos weiter Zwangsarbeit leisten.
7. Februar 1945
Die Entbehrungen durch KZ-Haft und Zwangsarbeit bei den Polte-Werken führen zum Tod der Russin Maria Lisiza.
6. Februar 1945
Die Polin Helene Sulima stirbt an der Folgen ihr Haft im KZ-Außenlager Polte-Magdeburg.
5. Februar 1945
Vier Magdeburger Verbindungsmänner der KPD werden im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.Sie waren im Zusammenhang mit einer Stapo-Aktion gegen die zentrale KPD-Führungsgruppe um Anton Saefkow im Sommer 1944 verhaftet worden.
3. Februar 1945
Aus dem KZ Ravensbrück wird eine Frau als Zwangsarbeiterin an das Außenlager Polte-Magdeburg überstellt. Dies ist der letzte Neuzugang vor Auflösung des Lagers.Insgesamt sind es mindestens 3.086 Frauen, die hier, im Arbeitskommando für Frauen, in der Zeit vom 01.09.1944 bis 13.04.1945 inhaftiert sind.
30. Januar 1945
Die ungarische Jüdin Roszi Mauszkop stirbt, durch Hunger und Zwangsarbeit völlig entkräftet, im KZ Polte-Magdeburg.
23. Januar 1945
Die polnische Jüdin Maria Kolek stirbt an den Folgen von Drangsalierung und Entbehrung im KZ-Außenlager Polte-Magdeburg.
17. Januar 1945
Martin Freiberg – einer der wenigen nicht deportierten jüdischen Magdeburger – reißt sich den Judenstern von den Kleidern und kann aus der Stadt fliehen.Am Tag zuvor war das „Judenhaus“, in dem die Freibergs wohnen mussten, während des schweren Bombenangriffs zerstört worden. Versteckt in einem Dorf überleben er, sein Bruder und seine Eltern das Kriegsende.
16. Januar 1945
Die ungarische Jüdin Mathilde Memolis stirbt an den Folgen der Haft im KZ-Außenlager Polte-Magdeburg.
12. Januar 1945
Aus dem KZ Ravensbrück werden 50 weibliche Häftlinge an das KZ-Außenlager Polte-Magdeburg überstellt. Unter ihnen sind 27 deutsche, 17 russische, vier polnische und zwei Sinti-Frauen sowie eine Tschechin.
9. Januar 1945
Vom KZ-Außenlager Polte-Magdeburg werden 26 „arbeitsunfähige“ Häftlinge in das KZ Bergen-Belsen deportiert.Unter den Frauen befinden sich fünf ungarische und vier polnische Jüdinnen, acht russische „Zivilarbeiterinnen“ und neun polnische „politische Häftlinge“. Aus der Mitteilung der Kommandantur des Polte-Lagers über diesen Transport geht hervor, dass 24 der Frauen an TBC erkrankt, eine herzkrank und eine Frau schwanger ist.
9. Januar 1945
Die ungarische Jüdin Matrona Samson stirbt an den Folgen von Zwangsarbeit und den widrigen Lebensumständen im KZ-Außenlager Polte-Magdeburg.
5. Januar 1945
Der katholische Pfarrer von Jendryssek (Polen), Paul Drosdek, stirbt nach 37monatiger Haft im Gefängnis Magdeburg.Am 11. Januar wird er auf dem Sudenburger Friedhof beigesetzt. Drosdek war als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt worden.
29. Dezember 1944
Die SS deportiert 401 „arbeitsunfähige“ Häftlinge des KZ-Außenkommandos Magdeburg-Rothensee in das KZ Bergen Belsen. Bereits innerhalb der ersten zehn Tage nach ihrer Ankunft kommen 59 von ihnen ums Leben.
2. Dezember 1944
300 jüdische Frauen und eine bisher unbekannte Zahl Männer erreichen mit einem Häftlingstransport aus Bergen-Belsen das Polte-Lager, unter ihnen Frauen aus Polen, Ungarn, der ČSR und Österreich.
24. November 1944
Zwölf Frauen aus Russland und eine Frau aus Polen werden wegen Arbeitsunfähigkeit vom KZ-Außenlager Polte-Magdeburg in das KZ Ravensbrück überstellt.Wie im KZ Rothensee werden auch hier Häftlinge selektiert, von denen die meisten sehr wahrscheinlich den Tod fanden. Diese zu “Arbeitsunfähigen” erklärten Frauen und Männer haben entweder schwere Erkrankungen oder sind für die Zwangsarbeit zu geschwächt.
3. November 1944
Ein Transport mit 300 Frauen und 500 Männern – Jüdinnen und Juden aus Litauen, Lettland, Ungarn, Polen und Rumänien – erreicht das KZ-Außenlager Polte Magdeburg.Seit diesem Häftlingstransport aus dem KZ Stutthof existiert neben dem Lager für Frauen auch ein Außenkommando des KZ Buchenwald für männliche Häftlinge. Hier waren bis zu seiner Auflösung mindestens 630 Männer inhaftiert.
2. November 1944
Die ungarische Jüdin Olga Schwartz wird als Häftlingsärztin von Auschwitz in das KZ-Außenlager Magdeburg-Polte überstellt.
1. November 1944
Am Magdeburger Landgericht findet die Hauptverhandlung des Volksgerichtshofs gegen Hermann Danz, Fritz Rödel, Hans Schellheimer und Martin Schwantes statt.Ihnen wird die „Vorbereitung zum Hochverrat“ vorgeworfen. Wegen des Aufbaus illegaler Widerstandsgruppen werden sie zum Tode verurteilt und am 5. Februar 1945 hingerichtet.
27. Oktober 1944
Ein Transport mit 550 weiblichen Häftlingen aus dem KZ Ravensbrück erreicht das Außenlager Polte-Magdeburg.Ein Großteil der Frauen stammt aus Warschau. Nach der Niederschlagung des dortigen Aufstands am 2. Oktober 1944 hatte das NS- Regime die überlebende Warschauer Bevölkerung deportiert und 60-80.000 Polen in die deutschen Konzentrationslager verschleppt.
17. Oktober 1944
Der Volksgerichtshof verurteilt Wilhelm Schumann und Johannes Schindler als Mitglieder der Zeugen Jehovas zum Tode.Ihre Hinrichtung im Zuchthaus Brandenburg wird ausgesetzt, da man sich von ihnen Zeugenaussagen erhofft. So können sie den Nationalsozialismus überleben.
27. September 1944
Mit einem dritten Transport werden 525 Häftlinge des KZ „Magda“ in das KZ Buchenwald gebracht. Von dort deportiert die SS am 3. Oktober 1944 388 von ihnen zur Ermordung in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.
27. Juli 1944
Drei Tage nach seiner Verhaftung durch die Gestapo wird der kommunistische Widerstandskämpfer Hubert Materlik in seiner Zelle erhängt aufgefunden.Bis heute ungeklärt ist, ob Folter und Verhöre ihn in den Freitod getrieben haben oder die Gestapo ihn ermordet hat.
25. Juli 1944
Die SS stellt einen weiteren Rücktransport von 91 kranken und/oder völlig entkräfteten Häftlingen des Außenkommandos Magdeburg-Rothensee in das KZ Buchenwald zusammen. Dort erwartet sie in vielen Fällen der Tod.
24. Juli 1944
In Magdeburg werden bei einer Aktion gegen kommunistische Widerstandsgruppen Hubert Materlik, Fritz Rödel, Hans Schellheimer, Klara Schellheimer und Eva Lippold verhaftet.Sie sind von einem Gestapo-Spitzel verraten worden. Insgesamt werden mindestens 28 Widerstandskämpfer festgenommen.
23. Juli 1944
Nach einem ersten Transport von 900 Juden am 17. Juni 1944 erreicht ein weiterer Transport von 1.250 ungarischen Juden aus Auschwitz das Außenkommando in Magdeburg-Rothensee.Bis Ende August 1944 erfolgten noch drei kleinere Transporte mit 22 Häftlingen.
9. Juli 1944
Im Rahmen polizeilicher Aktionen gegen kommunistische Widerstandsgruppen werden Hermann Danz und Martin Schwantes verhaftet.Die Magdeburger Kommunisten hatten an einem Treffen von Nazigegnern um Anton Saefkow und Fant Jacob teilgenommen.
29. Juni 1944
Bereits wenige Tage nach der Ankunft im KZ-Außenlager “Magda” werden 59 Häftlinge als „arbeitsunfähig“ in das KZ Buchenwald deportiert.Kranke und nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge in den Konzentrationslagern unterliegen der Selektion durch den Häftlingspfleger, den Brabag-Betriebsarzt und der SS-Sanitäter. Die “Rücktransporte” wegen “Arbeitsunfähigkeit” in die Stammlager der Außenkommandos bedeuten häufig das Todesurteil für die Betroffenen.