
Gedenken an die deportierten Jüdinnen und Juden
Vor 80 Jahren, am 14. April 1942, ging von Magdeburg aus der erste Deportationszug mit etwa 1.000 Jüdinnen und Juden aus der Region Magdeburg-Anhalt in das Warschauer Ghetto. Bis Januar 1944 sollten sechs weitere Züge nach Theresienstadt und Auschwitz folgen.
Das Bündnis gegen Rechts, der Förderverein Neue Synagoge und das Forum Gestaltung laden zum Gedenken ein – am Vorabend des 80. Jahrestags der ersten Deportation am Mittwoch, den 13. April 2022, um 17 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Hauptbahnhof. Die musikalische Umrahmung übernimmt Martin Müller. Zum Infektionsschutz bitten wir die Teilnehmenden um die Nutzung einer geeigneten Mund-Nasen-Bedeckung und die Wahrung des Mindestabstandes.
Gedenken an die ermordeten Sint*izze und Rom*nja
01.03.2022 | Am 1. März 2022 jährt sich zum 79. Mal die Deportation der Sint*izze und Rom*nja aus dem „Zigeunerlager“ am Holzweg/Silberberg in Magdeburg nach Auschwitz. Dort wurden 340 von ihnen – Kinder, Frauen und Männer – ermordet. Ihrer möchten das BgR Magdeburg und Miteinander e.V. zusammen mit der Stadtbibliothek an diesem Tag gedenken:
- 16.00 Uhr | Gedenkkundgebung | Namensstele am Florapark
- 17.00 Uhr | Filmvorführung: „Was mit Unku geschah“ | Stadtteilbibliothek Florapark
- 19.30 Uhr | Kommentierte Lesung: Die Stadt Magdeburg und die Verfolgung der Sint*izze und Rom*nja im Nationalsozialismus | Zentralbibliothek
Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma (Hegelstraße/Am Dom)
Gegenüber der Südseite des Doms wurde am 29.10.1998 ein Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma aus Magdeburg eingeweiht. Der von Wolfgang Roßdeutscher geschaffene Gedenkort erinnert an die Deportation aller Insassen des „Zigeunerlagers“ (Holzweg) am 1. März 1943 nach Auschwitz. Von den 470 Deportierten überlebten 340 den Porajmos – den Holocaust an den Sinti und Roma – nicht. (mehr …)
Hauptbahnhof: Startpunkt für Exil und Deportationen
Der 1873 eröffnete zentrale Bahnhof Magdeburgs steht in vielfacher Beziehung zur Verfolgungsgeschichte des Nationalsozialismus. Von hier aus verließen Verfolgte des NS-Regimes die Stadt auf der Suche nach Sicherheit an anderen Orten des Deutschen Reiches oder im europäischen Exil. Von hier aus wurden als Teil der „Kindertransporte“ nach den Novemberpogromen 1938 junge Menschen jüdischer Herkunft nach Großbritannien in Sicherheit gebracht. Von hier aus fanden die Deportationen jüdischer Bürger in die Ghettos und Vernichtungslager im besetzten Osteuropa statt.
Gedenken an die Opfer des KZ-Außenlagers der Polte-Werke
14.06.2021 | Das Amt für Gleichstellungsfragen der Landeshauptstadt Magdeburg lädt am 14. Juni 2021 um 14:00 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung am Tor des ehemaligen Konzentrationslagers der Polte-Werke in die Liebknechtstraße 65 ein. Erinnert wird an die über 3.000 Frauen und 600 Männer, die vom 14. Juni 1944 bis zum April 1945 in das Lager in der Liebknechtstraße deportiert worden waren.
Unerwünscht – Vertrieben – Emigriert
15.01.2016 | Wie in den vergangenen Jahren führen wir in Zusammenarbeit mit der AG “Rathaus ohne Nazis” mit Stadtverordneten aller Fraktionen eine Aktion zur Erinnerung an die 1933 vertriebenen Kommunalpolitiker_innen und kommunale Verwaltungskräfte durch. Die Veranstaltung ist als “Meilenstein der Demokratie” Teil der Proteste gegen den Naziaufmarsch. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr die Gedenkstele am Seiteneingang des Rathauses. Nach einer kurzen Einführung geht es in der Rathausdiele weiter, die auf Beschluss den Namen “Ernst-Reuter-Diele” tragen soll. Die Aktion endet gegen 16 Uhr. (mehr …)
Der Gedenkort 16. Januar 1945
Veranstaltung zur Geschichte und Erinnerung
13.01.2016 | Nachdem wir Ende 2014 im Rahmen einer Vorlesungsreise unsere Perspektiven auf das Gedenkan an den 16. Januar präsentiert haben, gibt es heute die Gelegenheit, die Perspektiven der “Zeitreise-Manufaktur” kennenzulernen. Die Veranstaltung in der Stadtbibliothek beginnt um 19.30 Uhr. (mehr …)
Stolpersteine für Magdeburg: Die 24. Verlegung
17.11.2015 | Am Mittwoch, den 18. November, werden erneut Stolpersteine – diesmal im Gedenken an jüdische und homosexuelle Opfer des Nationalsozialismus – verlegt. Die Verlegungen beginnen um 9 Uhr mit der Erinnerung an Familie Henschke gegenüber dem Nordpark und enden 14 Uhr mit dem Gedenken an Otto Friedrich Könnecke und Adolf Billmann an der Krügerbrücke. (mehr …)
Gedenken an das Novemberpogrom von 1938
09.11.2015 | Der Evangelische Kirchenkreis und die Synagogengemeinde erinnern heute (9.11.) ab 18 Uhr an das antisemitische Pogrom vom November 1938 mit einer Gedenkstunde im Forum Gestaltung (Brandenburger Straße 10). Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Forum Gestaltung sowie mit Schülerinnen und Schülern des Domgymnasiums statt. (mehr …)
Geschichte entfesselt
16.07.2015 | Das Wochenende vom 17. bis 19. Juli steht beim Kultur-Festival “Die neue Sinnlichkeit” in der ehemaligen JVA ganz im Zeichen der Geschichte. Ausstellungen, Vorträge und künstllerische Darbietungen beleuchten verschiedene Facetten von Kriegsgefangenschaft, KZ-Haft, Zwangsarbeit und Justiz im Nationalsozialismus und während des Ersten Weltkrieges. Lesungen, historische Rundgänge runden das Programm ab. (mehr …)
Gedenken an Klara Klemm
07.07.2015 | Wenn nahe Angehörige ermordeter Opfer des Nationalsozialismus persönlich Probleme mit den von Gunter Demnig initiierten Stolpersteinen haben, aber auch die Idee von Demnig beibehalten werden soll, in der Öffentlichkeit der Stadt sichtbar zu erinnern, dann muss nach anderen Möglichkeiten gesucht werden, dies zu tun. Dieser Aufgabe hat sich die Arbeitsgruppe “Stolpersteine für Magdeburg” gestellt und wird an Klara Klemm gemeinsam mit ihrem Sohn Manfred Klemm (Israel) auf andere Weise erinnern: Am 9. Juli um 11 Uhr wird im Katharinenturm (Breiter Weg 31) eine Gedenktafel eingeweiht, die an Klara Klemm erinnert. Zahlreiche Angehörige und Freunde der Familie aus Australien und Israel werden dazu anreisen und den heute über 80jährigen Sohn Manfred Klemm (Israel) bei der Enthüllung der Tafel zu begleiten. (mehr …)
Gedenken an die Opfer des KZ Polte-Magdeburg
09.06.2015 | In Erinnerung an die Opfer des KZ Polte-Magdeburg findet am Sonntag, den 14. Juni 2015, um 11 Uhr eine Gedenkveranstaltung des Politischen Runden Tisches der Frauen Magdeburg, dem Bündnis gegen Rechts und dem Jugendtheaterensemble am ehemaligen Tor des Konzentrationslagers in der Liebknechtstraße 65 statt. Hierzu sind alle Interessierten herzlich eingeladen. (mehr …)
“Deutscher Meister” – Lesung mit Stefanie Bart
19.05.2015 | Am Dienstag, den 19. Mai 2015, um 19.30 Uhr liest Stephanie Bart in der Stadtbibliothek aus ihrem Roman “Deutscher Meister” über den Sinto-Boxer Johann Rukelie Trollmann im Berlin 1933. Mit virtuoser Stimme erschafft die Autorin ein atemraubendes Panorama der Reichshauptstadt. Deutscher Meister führt ins Innerste der nationalsozialistischen Machtentfaltung und an ihre Grenzen. (mehr …)
Die letzte Etappe: Ein Aktionstag im Gedenken an die Opfer von Todesmarsch und Massaker im Stadion „Neue Welt“
09.04.2015 | Vor 70 Jahren mussten sich etwa 3.500 Häftlinge des KZ Polte-Magdeburg auf einen Todesmarsch Richtung Osten begeben. Mindestens 42 von ihnen starben bei einem Massaker von SS, Volkssturm und HJ im Stadion „Neue Welt“. Hunderte überlebten die Evakuierung nicht. Das BgR nimmt den Jahrestag am 13. April zum Anlass für einen Gedenkweg. Beginn ist 12.00 Uhr am „Ehrenhain für die Opfer des Faschismus“ auf dem Westfriedhof. (mehr …)
Gedenken an die verfolgten und ermordeten Sinti und Roma
27.02.2015 | Am 4. März jährt sich zum 80. Mal der Beschluss der Stadt zur Einrichtung des sogenannten Zigeunerlagers am Holzweg. Dort mussten alle Sinti und Roma aus der Region Magdeburg unter widrigen Lebensumständen wohnen. Am 1. März 1943 wurde das Lager aufgelöst, seine Bewohner_innen nach Auschwitz deportiert und 340 von ihnen ermordet. Ihrer gedenkt das Bündnis gegen Rechts am Sonntag, den 1. März, um 16 Uhr an der Namensstele beim Florapark (Olvenstedter Graseweg). (mehr …)
Städtisches Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
27.01.2015 | Heute vor 70 Jahren befreite die Rote Armee Auschwitz. 2005 erklärte die UN den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts. Bereits seit 2005 ist er ein bundesweiter Gedenktag. Aus diesem Anlass lädt die Stadt Magdeburg um 14.00 Uhr zu einer Kranzniederlegung am Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des KZ-Außenlagers „Magda“ in Magdeburg-Rothensee ein. (mehr …)
Gedenken an das Novemberpogrom
07.11.2015 | An das antisemitische Pogrom vom November 1938 wird in diesem Jahr bereits am 8. November um 18.30 Uhr mit einer Gedenkstunde im Forum Gestaltung (Brandenburger Straße 10) erinnert. Anschließend erfolgt ein Gedenkweg zum Denkmal für die durch die Nationalsozialisten zerstörten Synagoge in der Julius-Bremer-Straße. (mehr …)
Verlegung von Stolpersteinen
20.10.2014 | Im Rahmen der Tage der jüdischen Kultur und Geschichte werden erneut Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an Magdeburger jüdischen Glaubens, die während des Nationalsozialiusmus verfolgt und ermordet worden sind. Die Verlegungen finden am Freitag, den 24. Oktober, ab 12.00 Uhr (Beginn: Lübecker Straße 99) sowie am Dienstag, den 11. November, ab 10.30 Uhr (Beginn: Rathenau-straße, östlich des Tunnelausgangs) statt. (mehr …)
Inmitten der Stadt
Heute vor 70 Jahren erreichten die ersten Häftlinge das KZ Polte-Magdeburg
14.06.2014 | Am 9. Juni 1944 einigten sich Rüstungsminister Albert Speer und die deutsche Flugzeugindustrie auf den Einsatz von 20.000 zusätzlichen weiblichen KZ-Häftlingen in der Kriegswirtschaft. Dies nahm der Polte-Konzern als Munitionsproduzent für die Luftwaffe zum Anlass, gegenüber ihrem Hauptwerk in Magdeburg ein Konzentrationslager zu errichten. Das Außenkommando der KZs Ravensbrück und Buchenwald befand sich inmitten des Wohngebiets Wilhelmstadt (heute Stadtfeld) an der Poltestraße (heute Liebknechtstraße). (mehr …)
70 Jahre nach der Errichtung des KZ Polte-Magdeburg
13.06.2014 | Unweit des Stadtzentrums wird in Magdeburg-Wilhelmstadt, dem heutigen Stadtfeld, ein KZ-Außenlager für Frauen errichtet, dessen erste Häftlinge dort am 14. Juni 1944 eintreffen. Insgesamt werden hier etwa 3.100 Frauen, überwiegend aus Osteuropa, inhaftiert und müssen für den Polte-Konzern Zwangsarbeit leisten. Von den Inhaftierten überleben nur etwa 600 das Kriegsende. (mehr …)
Das Projekt versteht sich als Prozess.
Auf ehrenamtlicher Basis werden unregelmäßig aber beständig Aktualisierungen vorgenommen. Mit der Homepage verbindet sich zugleich die Einladung an alle Interessierten sich daran zu beteiligen.
Das Projekt versteht sich als Prozess.
Auf ehrenamtlicher Basis werden unregelmäßig aber beständig Aktualisierungen vorgenommen. Mit der Homepage verbindet sich zugleich die Einladung an alle Interessierten sich daran zu beteiligen.
9. Juli 1945
Erst zwei Monate nach dem Ende des Dritten Reiches wird Erich M. aus der Haft entlassen. Er war im Juni 1940 wegen seiner Homosexualität zu anderthalb Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Als sogenannter Kriegstäter wurde die Haftzeit auf fünfeinhalb Jahre ausgedehnt. Erich M. verbüßte seine Strafe zunächst im Emslandlager Brual-Rhede, später in der Zuchthäusern Celle und Hameln.
3. Mai 1945
Ernst Lehmann, Mitglied im Widerstand der SPD, und Karl Schmidt, Mitglied im illegalen Kommunistischen Jugendverband, kommen bei der Evakuierung des KZ Neuengamme ums Leben.Sie waren bei Lübeck auf Schiffe verladen worden. Unvorstellbare Enge, Hunger, Durst und Krankheiten führen zum Tod vieler Häftlinge. Ein britischer Luftangriff, der Absetzbewegungen deutscher Truppenteile über die Ostsee verhindern soll, trifft die beiden in der Neustädter Bucht liegenden Schiffe „Cap Arcona” und „Thielbek. Nahezu 7000 Häftlinge verbrennen, ertrinken oder werden bei dem Versuch, sich zu retten, von der SS erschossen.
13. April 1945
Ernst Brandt, ehemaliger KPD-Stadtrat und Reichtagsabgeordneter, wird aus dem Gerichtsgefängnis Magdeburg-Sudenburg entlassen.Die NS-Zeit hatte er überwiegend in Schutz- und Untersuchungshaft in verschiedenen Strafanstalten und Konzentrationslagern verbracht – erstmalig von Mai 1933 bis August 1937, von September 1939 bis Mai 1943 und dann erneut seit März 1944.
13. April 1945
Bei einem Massaker von Volkssturmeinheiten und Angehörigen der Hitlerjugend sterben auf dem Gelände des Stadions Neue Welt mindestens 42 Häftlinge des evakuierten KZ Polte-Magdeburg.Einige Stunden zuvor hatten die Volkssturmzüge etwa 3.500 Häftlinge vom Außenkommando gewaltsam Richtung Osten durch die Stadt getrieben. Das alles geschieht während der Kriegshandlungen um die Einnahme der Stadt. Dabei geraten die Häftlinge bei einer Rast auf dem Stadiongelände unter Artilleriebeschuss amerikanischer Truppen. Unter Panik versuchen die Häftlinge Deckung zu finden, woraufhin die Wachmannschaften auf die Fliehenden das Feuer eröffnet. Nach dem Massaker werden die Überlebenden erneut zusammengetrieben und in Marsch gesetzt. Als die weiblichen Häftlinge schließlich das KZ Ravensbrück erreichen, sind von den knapp 3.000 Frauen des Außenkommandos nur noch etwa 600 am Leben. Die männlichen KZ-Häftlinge aus Magdeburg marschieren weiter Richtung Sachsenhausen.
11. April 1945
Bereits ohne funktionsfähige Kommandostruktur versuchen SS und Aufseherinnen die Häftlinge des KZ Polte-Magdeburg zu einem Evakuierungsmarsch zusammenzutreiben.Aus Angst und vielleicht auch aus Hoffnung auf die baldige Befreiung durch die US-Armee widersetzen sich die Häftlinge den Anordnungen. Die SS schießt um sich, es gibt viele Verletzte, doch muss die Lagerbewachung den Versuch zur Räumung schließlich aufgeben. Zwei Tage später wird es jedoch zu einem Todesmarsch der Häftlinge kommen, dann bewacht von Volkssturmeinheiten aus Magdeburg.
28. März 1945
Die 2. Kammer des Sondergerichts Magdeburg verurteilt einen italienischen Zwangsarbeiter wegen Unterschlagung zu einer Gefängnisstrafe von neun Monaten.Der 23jährige habe sich bei Aufräumarbeiten nach dem Bombenangriff vom 16. Januar in den Trümmern Stoffreste gefunden und sich „angeeignet“.
23. März 1945
Drei Wochen vor der Evakuierung des KZ-Außenlagers Polte-Magdeburg werden 58 Frauen nach Bergen-Belsen deportiert. Unter ihnen sind Jüdinnen aus Lettland, Ungarn und Polen sowie Russinnen und Polinnen. Viele überleben das Kriegsende nicht.